Freimaurerorden

Einführung

Tradition mit Zukunft

Die Große Landesloge der Freimaurer von Deutschland – Freimaurerorden mit Sitz in Berlin, wurde am 27. Dezember 1770 gegründet. Als Vorbild dienten der außergewöhnlichen Gemeinschaft seinerzeit Ritterorden, die wie die legendären „Templer“ des Mittelalters weltliche Bodenständigkeit und geistliche Disziplin zusammenführten. Heute pflegen rund 3.500 Ordensbrüder aller Altersklassen und Berufe unsere jahrhundertealten freimaurerischen Rituale in über 100 Logen.

Was will und was tut die Freimaurerei? Aus guten Männern bessere machen – das ist die einfache Antwort. Das wesentliche der Freimaurerei ist die Liebe zum Menschen an sich, unabhängig von Nation, Stand oder Religion.

„Freimaurerei war immer“, sagt Gotthold Ephraim Lessing, der 1771 Mitglied der Großen Landesloge der Freimaurer von Deutschland / Freimaurerorden wurde. Diese Aussage von Lessing richtet sich an den Menschen, der zum ersten Mal eine innere Sehnsucht verspürt hat, Gott, Seele und Natur miteinander in Harmonie empfinden zu können. Er meint damit nicht die Errichtung von Logen, sondern die geistige Haltung, den inhaltlichen Gehalt der Freimaurerei.

Die Fragen nach dem richtigen Leben und dem Glücklichsein stellen sich seit der Antike, eigentlich seit dem Beginn der menschlichen Zivilisation. Die Freimaurerei ist genau so eine Bewegung, wie das Menschsein immer in Bewegung sein wird. Sie trainiert und öffnet unseren Blick für das, was uns ausmacht und was unser innerstes und ureigenstes Bestreben ist. Das freimaurerische Bestreben, stets an sich zu arbeiten und morgen ein besserer Mensch zu sein als gestern, ist nichts anderes als das ewige Streben nach einem unerreichbaren Ideal. So wenig wie ein Mensch vollkommenes Glück erringen kann, so unmöglich ist es ihm, in allen Belangen perfekt zu sein. Beiderlei Streben sind jedoch der Weg, um glücklich zu leben.

Die mächtigsten Wurzeln der freimaurerischen Lehrart der Großen Landesloge der Freimaurer von Deutschland sind zweifellos das Christentum und das Vermächtnis der mittelalterlichen Ritterorden, erkennbar im Namenszusatz „Freimaurerorden“. Christliche Grundhaltung und die idealisierte Ethik der Ritterorden sind wesentliche Leitlinien. Aber ohne die Philosophie der Aufklärung wäre die Freimaurerei auch undenkbar. Denn die Forderung der Arbeit am eigenen, inneren „Selbst“, liefe ohne die Ermutigung der Aufklärung „habe den Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen“ wirkungslos ins Leere. Die Ideen von Alchemie, Kabbala, Rosenkreuzer und Neuplatonismus liefern kleine, aber wichtige Beiträge zum Verständnis der geistigen Inhalte und Sichtweisen unserer freimaurerischen Lehrart.

Wir sind uns unserer abendländischen Wurzeln genauso bewusst, wie den Jahrtausende alten Einflüssen antiker Mysterienbünde. Als Freimaurer christlicher Tradition fühlen wir uns jedoch vor allem der zeitlosen Ethik der Bergpredigt verpflichtet, simpel zugespitzt in der Goldenen Regel: Alles, was ihr also von anderen erwartet, das tut auch ihnen. Obwohl wir uns gerade wegen eines solchen hohen Ideals vor allem mit dem Diesseits auseinandersetzen, beschäftigen wir uns auch eingehender als andere freimaurerische Lehrarten mit den existentiellen Fragen des „woher komme ich“ und „wohin gehe ich“. Diese Erkenntnisse werden in einem hierzulande einzigartigen geschlossenen System vermittelt, in dem alle Grade unserer freimaurerischen Lehrart, auch die sogenannten Hochgrade, aufeinander aufbauen und die Einblicke vertiefen.

Der Wesenskern und das Alleinstellungsmerkmal der Freimaurerei ist das rituelle Erleben, das stetig neue Erfahrungshorizonte eröffnet. Der Logenbruder wird bei seinen Bemühungen um Selbsterkenntnis und Selbstveredelung durch geregelte, wiederkehrende rituelle Abläufe unterstützt. Symbolische Handlungen begleiten seinen Weg durch das Ritual und bringen ihn mit einer Vielzahl sinngebender Symbole in Kontakt. Dieses Ritual handelt nach althergebrachten Abläufen und Strukturen mit uns. Da wir es zuvor nicht kennen, ist jeder Bruder auf tiefes Vertrauen in die Bruderschaft angewiesen. Diese zelebriert den rituellen Ablauf während einer Aufnahme in den Bund und gibt dem Aufzunehmenden Sicherheit. Daher finden diese rituellen Handlungen in einem geschlossenen Tempel statt, der den „geschützten Raum“ darstellt, in dem wir uns vertrauensvoll dem Ritual überlassen können, ohne Störung und Ablenkung. Der Prozess der Selbsterkenntnis und Selbstveredelung wird nach dem Erlebnis des Rituals durch Gespräche im Bruderkreis und Instruktionen sowie Seminarangebote gefördert und vertieft.

Selbsterkenntnis und Selbstveredelung gelingen nicht auf Anhieb. Daher gibt es eine größere Zahl unterschiedlicher Rituale, die wir erfahren und erleben können. Sie unterstützen und begleiten unseren Fortschritt. Das rituelle Erleben ist so ausgerichtet, dass es sowohl die Persönlichkeitsentwicklung befähigt als auch stressmindernd und Ruhe schaffend auf den Alltag des Einzelnen wirkt. Zusätzlich zu dieser rituellen Arbeit werden Frohsinn und Gemeinschaftserleben durch gesellige Feiern gefördert. Diese positive Unterstützung macht es leicht, die Entwicklung der eigenen Persönlichkeit anzunehmen.

Übrigens gilt auch für unsere freimaurerische Ausrichtung: Wir ersetzen weder Religion im Allgemeinen noch die Kirche im Besonderen. Freimaurerei ist grundsätzlich weder Religion noch Kirche und lehrt keine religiöse Doktrin. Der Bruder als Einzelner hat seine Religion, seinen ganz persönlichen Glauben. Seine nur ihm innewohnende religiöse Überzeugung bleibt ausschließlich eben ihm überlassen und wird niemals und von niemandem auch nur im Geringsten beeinträchtigt.

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