Freimaurerorden

ENGAGEMENT

Miteinander Leben erleben und einander helfen

Für Freimaurer ist gesellschaftliches Engagement ein Gebot der Nächstenliebe und der Barmherzigkeit. Als Beispiele für die zahlreichen Aktivitäten der Großen Landesloge der Freimaurer von Deutschland – Freimaurerorden seien hier vor allem drei gemeinnützige Einrichtungen besonders hervorgehoben: Die Zinnendorf Stiftung, die St. Johannis Bruderhilfe zur Selbsthilfe – Hilfe für Menschen in Not und der Wohltätigkeitsverein.

Zinnendorf Stiftung

Die Zinnendorf Stiftung wurde nach dem Mitbegründer der Großen Landesloge, Johann Wilhelm von Zinnendorf (1731-1782), benannt. Der engagierte Generalfeldstabsmedikus der preußischen Armee ließ seinerzeit das Berliner Kriegsinvalidenhaus erbauen, um etwas von dem Leiden zu lindern, das er im Siebenjährigen Krieg hautnah miterlebt hatte. Die Stiftung der Großen Landesloge umfasst in der Tarpenbekstraße 117 in Hamburg-Eppendorf das Haus Zinnendorf als Wohn- und Pflegeheim für 25 körperlich schwerstbehinderte jüngere Menschen nach dem Motto „Ich wohne hier, um zu leben“ und das Haus Rosenstift als freimaurerische Senioren-Wohnanlage mit insgesamt 74 Wohnungen für alleinstehende ältere Menschen.

Die Mitgliedschaft im Förderverein der Zinnendorf Stiftung und die Einzelspenden von Logen und Brüdern sind die tragenden Säulen dieses herausragenden karitativen Engagements der Brüder der Großen Landesloge der Freimaurer von Deutschland.

„Was morgen ist, auch wenn es Sorge ist, ich sage: Ja!“ Mit diesen Worten beschrieb der damalige Senator der Freien und Hansestadt Hamburg, Ortwin Runde, Präses der Behörde für Arbeit, Gesundheit und Soziales seinen Leitgedanken, den er mit dem gerade eingeweihten Haus Zinnendorf verband. Ein „Ja“ zur Barmherzigkeit und zur Menschlichkeit sollte damit Ausdruck finden. Ein Auftrag, dem sich die Freimaurer in der Großen Landesloge stets verbunden fühlen. Im Rückblick auf die Gründung der Zinnendorf Stiftung ist somit gar nicht verwunderlich, dass gerade von Ordens-Freimaurern Ende der 1980er Jahre diese humanitäre und christliche Idee initiiert wurde, die später vom Hamburger Abendblatt mit dem Begriff „Modellcharakter“ betitelt werden sollte. Auch die Sozialbehörde gab in ihrer offiziellen Stellungnahme bekannt, dass „damit eine Lücke zwischen ambulanter und stationärer Versorgung durch ein Angebot des Wohnens-in-der-Pflege geschlossen wurde, das über die Grenzen Hamburgs beispielgebend ist…“.

Der Bau von Haus Zinnendorf ist jedoch nur ein Teil der freimaurerischen Idee, die sich orientiert an den Ausspruch des Ordensgründers und Namengebers Johann Friedrich Kellner von Zinnendorf: „Einer muss den Anfang machen“. Und da ist das Bild des Menschen als ganzheitliches Wesen, das sich ein Leben lang entwickelt und weiterentwickelt, das lernt und liebt, das Gemeinschaft, Nähe und Bestätigung braucht, ein wichtiger inhaltlicher Ansatz des Tages- und Pflegeablaufes. Das Konzept bedeutet also bis heute: Trotz der Schwerstpflegebedürftigkeit der Bewohner soll die Selbstständigkeit und Individualität jedes Menschen so weit wie möglich erhalten werden. Mit dem Ziel, die größtmögliche Lebensqualität und Restmobilität zu erhalten. Durch therapeutische Maßnahmen, wie die Physiotherapie und Kunsttherapie, Aktivitäten mit den Bewohnern und durch die tägliche Begleitung im Heimalltag mit liebevoller, individueller Zuwendung unterscheidet sich das Haus Zinnendorf von anderen Einrichtungen.

ZINNENDORF STIFTUNG
Stiftung des bürgerlichen Rechts
Tarpenbekstraße 117
20251 Hamburg (Eppendorf)
Telefon: 040 / 48 06 01-38

St. Johannis Bruderhilfe zur Selbsthilfe – Hilfe für Menschen in Not

Der gemeinnützige Verein „St. Johannis Bruderhilfe zur Selbsthilfe – Hilfe für Menschen in Not“ mit Sitz in Husum wurde von Br. Arno Belasus gegründet. Der Verein steht unter der Schirmherrschaft der Großen Landesloge der Freimaurer von Deutschland. Krieg, Vertreibung, Hunger und Elend hat Br. Arno Belasus als Kind am eigenen Leib kennengelernt. Diese frühen Eindrücke haben sein Leben geprägt. Als der „eiserne Vorhang“ sich 1990 hob, besuchte Br. Belasus zunächst seine frühere Heimatstadt Königsberg und beschloss gemeinsam mit seiner Frau Ute, dort umgehend zu helfen.

So sind mit der Zeit für Lettland zum Beispiel Schul- und Krankenhauseinrichtungen zusammengekommen und in einer eigenen Sozialstation der Bruderhilfe erhielten ältere bedürftige Menschen täglich ihr warmes Essen. Nachdem sich in Lettland die Lage immer mehr verbessert hat, wurde seit 2003 die Arbeit des Vereins auch auf andere Projekte ausgedehnt. Überschüssige Hilfsgüter werden in die Ukraine, in die baltischen Staaten und auch das übrige Osteuropa weitergeleitet.

Bislang sammelte der Verein unter Schirmherrschaft der Großen Landesloge der Freimaurer von Deutschland Geld- und Sachspenden in Höhe von rund 25 Millionen Euro. Das Engagement von Bruder Belasus wurde bereits mit zahlreichen Auszeichnungen gewürdigt.

Br. Arno Belasus ist ein Organisationstalent ohne Beispiel, das mit wenig Aufwand sehr viel bewegt. In seinem Handeln schlägt sich die freimaurerische Idee bei jeder Aktion seit Jahren nieder. Er berichtet über sein Motiv: „Es war ein blinder Soldat, der mir die Augen öffnete. Kurz nach dem letzten Krieg irrte dieser Versehrte mit leeren Augenhöhlen durch unser Dorf, einen kleinen Bauchladen vor sich her tragend. Vielen Leuten graute vor diesem Menschen. Ich begleitete ihn und ging mit ihm von Haus zu Haus.“ Mitglied im Verein „St. Johannis Bruderhilfe zur Selbsthilfe“ können nicht nur Brüder Freimaurer, sondern alle Menschen werden, die sich zu den Zielen des Vereins bekennen und bereit sind zu handeln. Es wird kein Mitgliedsbeitrag erhoben, sondern tätige Mithilfe im persönlichen und finanziellen Bereich erwartet.

ST. JOHANNIS BRUDERHILFE ZUR SELBSTHILFE – HILFE FÜR MENSCHEN IN NOT e.V.

Johannisloge „Zur Bruderliebe an der Nordsee“ e. V.
Osterhusumer Straße 1
25813 Husum
Telefon Logenhaus: 048 41/ 3218

Wohltätigkeitsverein der Großen Landesloge der Freimaurer von Deutschland e. V.

Barmherzigkeit und Nächstenliebe haben im Jahre 1952 Brüder der Großen Landesloge von Deutschland in aktives Handeln durch den Wohltätigkeitsverein umgesetzt. Dieser Verein steht für die angewandte Caritas innerhalb der Bruderschaft. Der Anspruch und die Aufgabe sind insbesondere, Brüder des Ordens zu unterstützen, die unverschuldet in eine Notlage geraten sind. Dies kann durch finanzielle Zuwendungen erfolgen, aber auch durch sehr konkrete Anschaffungen, wenn die finanziellen Mittel eines Bruders nicht ausreichend sind. Ebenso beteiligt sich der Wohltätigkeitsverein an gemeinnützigen Projekten, die von Logen oder Brüdern in aktiver Form in einer Patenschaft durchgeführt werden.

WOHLTÄTIGKEITSVEREIN DER GROSSEN LANDESLOGE DER FREIMAURER VON DEUTSCHLAND e. V.

Peter-Lenné-Str. 1–3
14195 Berlin
Telefon: 030 / 84 17 16 – 0

Freimaurerorden

Themenwelt

Entdecken Sie weitere Themen aus der Welt des Freimaurerordens