
Freimaurerorden
Spritztechnik, 1986, 80 x 110

Viele Werke von KB haben ihren Ursprung bereits in seiner Kindheit, in der die Phantasie noch erfahrungsgemäß am stärksten die Empfindungswelt bestimmt. Oft haben sich viel später Erinnerungen an diese Kindheitsphantasien mit aktuellen Erfahrungen gemischt, die Auslöser für Gemälde wurden.
„Der Wachter“ – auch synonym für Aufseher – mag so eine Mischung aus Kindheitserfahrung und ihrer Spiegelung im Erwachsenenalter sein: Der Wächter hat Klaus in seiner Phantasie nicht nur in den letzten Kriegsjahren beschützt, als der Vater im Krieg war, sondern hat ihn auch bei seinem Eintritt in die Loge an die Hand genommen.
Später hat er dann als Redner die neu aufgenommen Bruder in einer Ansprache in diesem Sinne begrüßt: „Hier mag wohl auch die verblassende Erinnerung an das, was wir selbst bei unserer eigenen Aufnahme empfunden haben, von neuem in uns lebendig werden. Wie war es, plötzlich an der Hand eines anderen zu gehen wie in Kindertagen, und zu spüren, dass man es doch noch kann, sich an die Hand nehmen zu lassen, mit Vertrauen und ohne Vorbehalt. Ja, meine lieben neu aufgenommenen Brüder, Sie sind auch in Ihrem eigenen Erleben nicht allein.“